Angela Merkel
Merkel wurde in Hamburg
als erstes Kind von Horst und Herlind Kasner (geb.
als Herlind Jentzsch am 8. Juli 1928 in Danzig) geboren. Horst Kasner hatte an der Ruprecht-Karls-Universität
Heidelberg und an der Universität Hamburg Theologie studiert, seine Frau war
Lehrerin für Latein und Englisch.
961 wurde Angela Kasner an der Polytechnischen Oberschule (POS) in Templin eingeschult.
Als Schulkind und Jugendliche wird sie von Lehrern und Mitschülern als eher
unauffällig und als sozial gut integriert beschrieben. Auffallend waren ihre
herausragenden schulischen Leistungen, insbesondere in Russisch und Mathematik.
1973 legte sie an der EOS in Templin ihr Abitur ab.
Angela Kasner war Mitglied der Pionierorganisation Ernst Thälmann und der Freien Deutschen Jugend (FDJ).
Angela Kasner hatte sich bereits
während ihrer Schulzeit für das Studium der Physik an der damaligen Karl-Marx-Universität entschieden und zog 1973
nach Leipzig. Sie gehörte nicht zu den
opponierenden Kräften innerhalb der DDR, berichtet aber, in diesen Jahren den
Autor Reiner Kunze getroffen zu haben, den
sie als ihren Lieblingsschriftsteller bezeichnet. Während ihres Physikstudiums
in Leipzig lernte sie 1974 bei einem Jugendaustausch mit Physikstudenten in
Moskau und Leningrad ihren ersten Mann, Ulrich Merkel, kennen.[2] Am 3. September 1977
wurden die beiden in Templin kirchlich getraut.
Angela Merkels Diplomarbeit aus dem Juni 1978 mit
dem Titel wurde mit „sehr gut" bewertet.
Merkel war während ihres
Studiums weiterhin in der FDJ aktiv.
Merkel ging mit ihrem
Mann nach Ost-Berlin. Hier nahm sie eine Stelle am
Zentralinstitut für Physikalische Chemie (ZIPC) der Akademie der Wissenschaften
in Berlin-Adlershof an.[3] 1981 trennte sie sich
von Ulrich Merkel. Die kinderlose Ehe wurde 1982 in Ost-Berlin geschieden. An
der Akademie lernte Merkel 1984 ihren jetzigen Ehemann, den Chemiker Joachim Sauer kennen, den sie 1998
heiratete.
Am Zentralinstitut
arbeiteten rund 650 Personen, davon etwa 350 Wissenschaftler. Merkel arbeitete
im Bereich Theoretische Chemie. Am 8. Januar 1986
reichte sie ihre Dissertation ein,
Merkel war weder
Mitglied der SED noch einer der Blockparteien.
Während der Wende in der DDR im Herbst 1989 zeichnete
sich ab, dass sich im Osten Deutschlands neue, demokratische Parteistrukturen
herausbilden würden.
Nach der
Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 erhielt Merkel die Planstelle einer Ministerialrätin (A 16) im Bundespresse- und Informationsamt (BPA).
Bei der ersten
gesamtdeutschen Bundestagswahl am 2.
Dezember 1990 gewann Merkel ihren neuen
Wahlkreis mit 48,5 Prozent der abgegebenen Erststimmen. Mit der
konstituierenden Sitzung am 20. Dezember 1990 wurde sie Abgeordnete des Deutschen Bundestages.
Sie wurde am 18. Januar
1991 als Ministerin vereidigt. Als parlamentarischen Staatssekretär wählte sie Peter Hintze. Als beamteter
Staatssekretär folgte später noch Willi Hausmann.
Merkel erreichte bei der Bundestagswahl am 16.
Oktober 1994 in ihrem Wahlkreis
48,6 Prozent der Erststimmen und wurde daraufhin im Kabinett Kohl überraschend Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und
Reaktorsicherheit. Am 16. Februar 2000 erklärte
Schäuble vor der CDU/CSU-Bundestagsfraktion seinen Rücktritt als
Partei- und Fraktionsvorsitzender.
Am 30. Mai bestimmten
die Parteipräsidien von CDU und CSU in einer gemeinsamen
Sitzung Angela Merkel zur Kanzlerkandidatin der Unionsparteien.
m 22. November 2005
wurde Angela Merkel mit 397 der 611 gültigen Stimmen (Gegenstimmen: 202;
Enthaltungen: 12) der Abgeordneten des 16. Deutschen Bundestages zur
Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland gewählt.
Am 27. September 2009 fand die Wahl zum 17. Deutschen
Bundestag statt. Die Unionsparteien und die FDP erreichten
dabei zusammen die notwendige Mehrheit für die von beiden Seiten angestrebte
Bildung einer schwarz-gelben Koalition. Merkel selbst siegte im Wahlkreis 15
(Stralsund – Nordvorpommern – Rügen) mit 49,3 % der Erststimmen und
erreichte damit einen Zuwachs von 8 Prozentpunkten gegenüber der vorangegangenen
Bundestagswahl.